Birkenfelde

 
Spitzname: Birkenfelder "Schnarrbüttel"

Am alten Heerweg, der Verbindung zwischen Heiligenstadt und dem Hanstein, fand man bis in die 60er Jahre am Wegrand einen Findling. Die Sage berichtet, daß sich an dieser Stelle drei Wanderburschen um einen Käse stritten. Der Streit verlief so heftig, daß alle ihren Verletzungen erlagen. Der Stein wurde im Volksmund fortan "Drei- Käse- Stein" genannt.

Der Steinerhof war mit dem Hahnstein durch einen unterirdischen Gang verbunden. Diesen benutzten die Hansteiner, wenn der Burg Gefahr drohte. Um 1910 soll ein Dampfpflug in der Nähe des Gutes Oberstein diesen Gang eingedrückt haben. Daraufhin wurde der Eingang im Keller des Steinerhofes zugemauert.
 
Birkenfelde liegt in einem Talkessel am Birkenbach zwischen Iberg ( im Osten ), Heiligenberg ( im Südwesten) und der Hennefeste (im Westen). Als typisches Haufendorf sind die Häuser um die im Mittelpunkt auf einem Felsmassiv stehende St. Leonhard Kirche angeordnet. Sie ist im Baustil des rustikalen Barocks gebaut (1711). Die Kirche ist eine sogenannte Wehrkirche und nur aus nördlicher Richtung ebenerdig zu erreichen. Das Felsmassiv fällt zum Dorf hin ca. 8 Meter steil ab. Birkenfelde ist eine fränkische Siedlung und hat die einzige St. Leonhard (fränkischer Edelmann) Kirche im Eichsfeld. Im Altarstein ruhen die Reliquien des hl. Pius, Candidus und Cäcilia. Ein Gemälde von der Auferstehung Christi ist das Herzstück des Altares, dessen Oberbau eine plastische Darstellung der "Fünf Wunden" zeigt. Der Ort selbst ist entstanden, als die Bewohner der umliegenden Wüstungen aus Sicherheitsgründen ihre Siedlungen verließen. Nachgewiesene Wüstungen sind: Ihmrode, Mackenrode, Rumerode, Schelmerode, Schwickschwende, Auf dem Rode und Thunichsberg.
Das Ortsbild prägen einfache Fachwerkhäuser auf hohen Sockeln aus grob behauenen Sandsteinquadern. Die steilen Satteldächer sind mit roten Dachziegeln gedeckt. Typisch sind die Eingangstreppen mit Blocksteinen aus Naturstein, sowie die durch Pfosten und Kämpfer gegliederten Fenster.
Eine architektonische Besonderheit Birkenfeldes stellen die großen ziegelgedeckten Torhäuser dar. Von den drei Gütern, die bis 1945 den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschafteten, wurde der Steinerhof 1948 gesprengt und Rumerode 1972 nach mehrjähriger Nutzung als Schulgebäude abgerissen. Der einzige noch erhaltene Gutshof, der Oberhof oder Rote Hof, ist heute als Karlshof (nach dem letzten Besitzer Dechant Karl Wenzel benannt) benannt und beherbergt ein Alten- und Pflegeheim des Caritas Verbandes Thüringen e.V. Bei 48 Insassen und 35 Beschäftigten ist das Heim der größte Arbeitgeber der Gemeinde. In der Vergangenheit waren die Herstellung und der Vertrieb von Seilerwaren, die Tabakindustrie und mehrere Handwerksbetriebe von wirtschaftlicher Bedeutung. Im Ort gibt es eine Gaststätte, eine Bäckerei, einen Verkaufsmarkt, eine Kunstschmiede und leider nur wenige Gewerbetreibende und Handwerksbetriebe. Das kulturelle Leben der Gemeinde wird vom Kirmesverein, Sportverein und Feuerwehrverein getragen.

 Traditionelle Feste

 Wintervergnügen der Vereine im Januar/Februar

• Osterfeuer
• Pfingtswallfahrt zur Maria- Hilf- Kapelle auf der Hennefeste am 2. Pfingsttag
• Sportfest in Juli
• Gemeindefest der Kirchengemeinde im Juni
• Verlöbniskreuzweg im September
• Kirchweihfest am 1. Sonntag im Oktober
• Patronatsfest im November
• Weihnachtskonzert in der Kirche.

Ausflugsziele:

 Die Umgebung von Birkenfelde lädt geradezu zum Wandern ein. Acht ausgeschilderte Rundwanderwege führen den Wanderer zu Aussichtspunkten, von denen man weite Teile des Eichsfeldes, des Weserberglandes und des nordhessischen Berglandes einsehen kann. Besonders lohnende Ziele sind die Hennefeste mit der Maria- Hilf- Kapelle und dem Hansteinblick. Kaufunger Wald, Weserbergland und Göttinger Becken bilden ein abwechslungsreiches Panorama. Vom Thalwender Kreuz auf dem Iberg schweift der Blick zur Elisasbethhöhe. zum Dün und ins obere Leinetal. Bei guter Fernsicht grüßen Brocken und Kyffhäuser. Vom Röhrichsberg genießt der Wanderer den Blick auf den Lengenberg und die "Eichsfelder Schweiz". Reizvoll ist auch ein Tageswanderung zum Hanstein und zur Teufelskanzel. Mit 487m erreicht der lberg eine für Eichsfelder Verhältnisse ansehnliche Höhe.

Rundwanderwege

 RWW 1:
Ortsmitte-Hennefeste-Ochsenberg-Hopfenberg-Röhrigsberg-Iberg(Thalwender Kreuz)-Birkenfelde
Länge: 10km
Kennzeichen: Grüner Punkt
Markante Punkte: Hansteinblick, Eichsfelder Schweiz, Thalwender Kreuz

 RWW 2:
Ortsmitte-Hennefeste-Unterstein-Rumerode-Birkenfelde
Länge: 8km
Kennzeichen: Grüner Querbalken
Markante Punkte: Hansteinblick, Hansteiner Friedhof

 RWW3:
Ortsmitte-Schwickschwende-Lange Wand-Gerbershausen-Hamelsberg-Schönhagen-Birkenfelde
Länge: 8km
Kennzeichen: Grünes Quadrat
Markante Punkte: Brockenblick, Hl. Josef(Bildstock), Blick zum Höhberg mit Hanstein

 RWW4:
Ortsmitte-Rumerode-Unterstein-Steinetal-Rumerode-Birkenfelde
Länge: 8km
Kennzeichen:In Vorbereitung
Markante Punkte: Hansteiner Friedhof, Schneiderstein

 RWW5:
Ortsmitte-Schmiedeweg-Ibergrandweg-Thalwenden-Wiesental-Birkenbach-Sprengeltal-Birkenfelde
Länge: 5km
Kennzeichen: In Vorbereitung
Markante Punkte: Schutzhütte Thalwenden, Drei Steine (Sandsteinfelsen im Wiesental)

 RWW6:
Ortsmitte-Schönhager Straße-Ibergrandweg-Schmiedeweg-Birkenfelde
Länge:4km
Kennzeichen:In Vorbereitung
Markante Punkte:Schutzhütte Schönhagen, Schutzhütte Birkenfelde

 RWW7:
Ortsmitte-Stationsweg-Osterkopf-Wetterkreuz-Steingraben-Birkenfelde
Länge:2,5km
Kennzeichen:In Vorbereitung
Markante Punkte:Schutzhütte am Osterkopf (Aussicht), Wetterkreuz (Aussicht)

 RWW8:
Ortsmitte-Hennefeste-Gerbershausen-Rothenbach-Teufelskanzel-Hanstein-Bornhagen-Unterstein-Rumerode-Birkenfelde
Länge:15km
Kennzeichen: über mehrere Gebietswanderwege
Markante Punkte: Teufelskanzel, Hanstein

 Sehenswürdigkeiten

• Fachwerke im Ortskern (Denkmalliste)
• Vierseitenhöfe (z.T.Torbögen)
• Alten- und Pflegeheim Karlshof
• Kirche St. Leonhard
• Anger
• 4 Bildstöcke an den Ortseingängen
• Maria-Hilf- Kapelle auf der Hennefeste